In der nachstehenden Liste finden Sie Antworten auf all Ihre Fragen zu Biodiesel.
Biodiesel-Kraftstoffe sind allgemein als Fettsäuremethylester (FAME, Fatty Acid Methyl Esters) oder Fettsäureethylester (FAEE, Fatty Acid Ethyl Esters). Biodiesel besitzt die gleichen Eigenschaften wie Dieselkraftstoff, im Gegensatz zu Benzin oder gasförmigen Brennstoffen, und kann daher in Motoren mit Kompressionszündung verwendet werden.
Die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung zugelassenen Motorenmodelle sind unten aufgeführt. Bitte wenden Sie sich an Ihren Cummins Vertriebs- und Servicekontakt, um die aktuellsten Informationen zu erhalten.
Folgende Motormodelle sind zugelassen:
On-Highway: ISX, ISM, ISL, ISV5.0 und ISB-Motoren mit Baujahr nach Januar 2007. ISX CM570 mit Baujahr nach Januar 2002.
Off-Highway: QSX, QSM, QSL, QSC, QSB6.7, QSB4.5 und QSB3.3 mit Baujahr nach Januar 2007, Cummins MerCruiser™ Diesel-Schifffahrtsmotoren, die nach dem 01. Januar 2007 produziert wurden: B-Serie, QSB, C-Serie, QSC, und QSL, QSM11, QSM G-Drive und QSF3.8
Motoren mit hohe Horsepower und Baujahr nach dem 1. Januar 2008, außer Tier 4: QSK78, QSK60, QSK50, K2000E, K50, QSK45, QSK38, K1500E, K38, QST30, QSK23, QSK19 und K19. Außerdem die Schifffahrtsmotoren QSK60, QSK50, K50 QSK45, QSK38, K38 QSK19, K19.
Cummins hat B20 für die oben aufgeführten Motoren mit hoher Horsepower und den folgenden Kraftstoffsystemen genehmigt: Pressure-Timed, Hochdruck-Einspritzung, modulares Common-Rail-Einspritzsystem sowie BOSCH P̲umpe-L̲eitung-D̲üse.
Paraffinische Kraftstoffe mit niedrigem Schwefel- und Aromatengehalt sind eine geeignete Alternative zu Diesel. Sie stammen aus einer Vielzahl von Quellen, zu den gängigsten gehören Erdgas, Kohle, Pflanzenöle und Tierfette. Paraffinische Kraftstoffe umfassen (1) HVO – Hydriertes Pflanzenöl, (2) GTL – Gas to Liquid (Erdgas zu Flüssigkeit), (3) STL - Solid to Liquid (Feststoff [Kohle] zu Flüssigkeit), (4) PTL – Power to Liquid (Energie zu Flüssigkeit).
Kraftstoffe auf Pflanzenöl- und Fettbasis werden häufig als erneuerbarer Diesel (RD) oder hydriertes Pflanzenöl (HVO) bezeichnet. HVO ist ein paraffinischer Kraftstoff und wird aus Biomasse hergestellt, ist aber kein Biodiesel. Erneuerbare Dieselkraftstoffe sind nicht das Gleiche wie Biodiesel oder Fettsäuremethylester.
Zu den besonderen Eigenschaften von Kraftstoffen auf Paraffinbasis gehören reduzierte Dichte und eine höhere Cetanzahl. Paraffinische Kraftstoffe haben eine geringere Dichte als Mineralöldiesel. Dies kann zu einem geringen Energiegehalt pro Volumen führen, was sich wiederum negativ auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt und die Motorleistung reduzieren kann.
Die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung zugelassenen Motorenmodelle sind unten aufgeführt. Bitte wenden Sie sich an Ihren Cummins Vertriebs- und Servicekontakt, um die aktuellsten Informationen zu erhalten.
On-Highway: ISB, ISL, ISF
Off-Highway: QSB, QSC, QSL, QSF
Biodiesel muss den Spezifikationen der American Society of Testing Materials (ASTM) entsprechen. B100 muss vor dem Mischen ASTM D6751 entsprechen und das fertige B20-Gemisch muss mit ASTM D7467 konform sein.
ASTM D6751-Spezifikationen für B100 wurden überarbeitet und umfassen jetzt einen so genannten Cold-Soak-Test. Hierbei wird B100-Kraftstoff im kalten Wasserbad gelagert und danach filtriert, um Verunreinigungen oder unvollständige Reaktionen aus dem Produktionsprozess aufzufangen. Die Stabilitätsanforderung ist weiterhin wirksam und stellt eine wichtige Anforderung dar, wenn B100 mit Mineralöldiesel zu einem B20-Gemisch vermischt wird.
ASTM D7467 ist eine neue Spezifikation, die für Biodiesel-Gemische B6-B20 gilt und die Oxidationsstabilität beinhaltet. Diese Spezifikation ersetzt die vorherige B20-Spezifikationsvorgabe der Engine Manufacturers Association (EMA) von Cummins.
In Europa werden die Anforderungen für Biodiesel unter EN 14214 herausgegeben. EN 14214 wird von dem Europäischen Komitee für Normung (CEN, Comité Européen de Normalisation) veröffentlicht. http://www.cen.eu/cenorm/index.htm.
Auf internationaler Ebene gelten gleichwertige Biodiesel-Anforderungen.
Kunden müssen das Biodiesel-Gemisch bei einem nach BQ9000 zertifizierten Vermarkter erwerben. Der im Gemisch verwendete B100-Kraftstoff muss von einem nach BQ9000 akkreditierten Hersteller beschafft werden. Nach BQ9000 zertifizierte Vermarkter und akkreditierte Hersteller können unter www.bq-9000.org gefunden werden.
Cummins hat kürzlich den „Kraftstoffanforderungen – Servicebulletin 3379001“ (Englisch) aktualisiert, der auf der Cummins QuickServe-Website unter quickserve.cummins.com abgerufen werden kann. Kunden können dieses Bulletin auch über ihren lokalen Vertriebsbeauftragten oder über zertifizierte Händler erhalten.
Cummins verlangt die Nutzung eines StrataPore™-Kraftstoff-Filtermediums und empfiehlt ausdrücklich, mit StrataPore™-Medien ausgerüstete Cummins Filtration™-Filter zu verwenden. Andernfalls muss ein gleichwertiger Filter, der spezifische Leistungsstandards erfüllt, verwendet werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.cumminsfiltration.com.
Für Schifffahrtsanwendungen mit einer hohen Horsepower fordert Cummins zudem die Nutzung eines Zentrifugal-Filtrationssystems zum Schutz vor Wasserverunreinigungen, da in den Kraftstofftanks auf Schiffen häufig Wasser eindringt. Cummins empfiehlt, dass alle kommerziellen Schifffahrtsanwendungen ebenfalls Zentrifugal-Filtrationssysteme einsetzen. Weitere Informationen hierzu finden Sie im „Kraftstoffanforderungen – Servicebulletin 3379001“ (Englisch).
Da B20 aufgrund seiner Lösungsmitteleigenschaften über das Potenzial verfügt, den Fahrzeugtank und die Leitungen zu „reinigen“, müssen in gebrauchten Motoren beim Wechsel zu B20 neue Kraftstofffilter installiert werden. Deshalb muss der Kraftstofffilter für die nachfolgenden zwei Male nach einem halben Standardintervall ausgewechselt werden. Danach können Sie zu den in Ihrem Betriebs- und Wartungshandbuch angegebenen Serviceintervallen zurückkehren.
Ausschließlich bei den EPA 2007 On-Highway-Mittelklassemotoren muss während der ersten 6 Monate des Betriebs mit B20 eine Ölprobe durchgeführt werden, um die Kraftstoffverdünnung des Schmieröls zu überwachen.
Bei Motoren mit hoher Horsepower, die mit der Eliminator™-Ölfilter-Option ausgestattet sind, ist eine Ölprobe erforderlich, um das angemessene Intervall für den Ölwechsel zu bestimmen. Ölproben sollte alle 250 Betriebsstunden entnommen und gemäß dem „Öl für Cummins-Motoren: Empfehlungen – Servicebulletin 3810340“ (Englisch), der auf quickserve.cummins.com oder über Ihren lokalen Vertriebsbeauftragten oder zertifizierte Händler erhältlich ist. Dieses Verfahren sollte mindestens für drei Ölwechselintervalle wiederholt werden, um ein einheitliches Ölverhalten sicherzustellen.
Verwenden Sie Biodieselkraftstoff innerhalb von sechs Monaten ab Herstellungsdatum, da Biodiesel im Gegensatz zu Mineralöldiesel eine geringere Oxidationsstabilität aufweist. Lagern Sie Ausrüstung mit Biodiesel-Gemische nicht länger als drei Monate im Kraftstoffsystem.
Naturkautschuk, Butylkautschuk und einige Arten von Nitrilkautschuk (abhängig von der chemischen Zusammensetzung, Konstruktion und Anwendung) können besonders zersetzungsanfällig sein. Auch Kupfer, Bronze, Messing, Zinn, Blei und Zink können die Bildung von Ablagerungen verursachen. Aus diesem Grunde muss die Verwendung solcher Materialien und Beschichtungen für Kraftstofftanks und -leitungen vermieden werden. Kraftstoffarmaturen und -anschlüsse aus diesen Materialien sind aufgrund des kleinen Oberflächenbereichs, der mit dem Kraftstoff in Kontakt kommt, akzeptabel.
Hinweis: Wenden Sie sich an Ihren Fahrzeughersteller und erfragen Sie, ob Biodiesel ein Risiko für die OEM-Komponenten darstellt, um Beschädigung am Motor oder am Fahrzeug zu verhindern.
Der Hauptgrund, warum es vor 2002 keine mit Biodiesel betriebene Motoren im Angebot gab, waren Bedenken bezüglich der Materialkompatibilität. Einige Kraftstoffsysteme in vor 2002 hergestellten Motoren enthalten Komponenten, die mit dem B20-Biodiesel-Gemisch nicht kompatibel sind. Motoren, die EPA 2002 und darauffolgenden Normen entsprechen, enthalten kompatible Kraftstoffsystem-Komponenten.
Um Kompabilität mit Biodiesel zu gewährleisten, mussten einige Dichtungen und Manschetten an den Motoren ausgewechselt werden.
Die Garantie für Cummins-Motoren deckt aufgrund von Material- oder Verarbeitungsfehlern entstehende Funktionsstörungen ab. Motorschäden, Serviceprobleme und/oder Leistungsprobleme, die laut den Untersuchungen von Cummins durch die Nutzung von einem Biodieselkraftstoff herbeigeführt wurden, der nicht den im „Kraftstoff-Servicebulletin (3379001)“ angegebenen Spezifikationen entspricht, gelten nicht als Material- oder Verarbeitungsfehler und fallen daher nicht unter die Motorgarantie von Cummins.
Die gleiche Bedingung gilt für regulären Dieselkraftstoff. Schäden, die durch minderwertige, nicht von Cummins hergestellte Produkte verursacht wurden, fallen nicht unter die Garantie von Cummins. Wenn ein Cummins-Motor mit Dieselkraftstoff oder einem B20-Biodiesel-Gemisch betrieben wird, ist unbedingt darauf zu achten, dass der Kraftstoff den von der Branche akzeptierten Qualitätsstandards entspricht.
Hierbei sollte betont werden, dass Cummins, wie alle anderen Motorenhersteller, nur Motoren zertifiziert, die den vorgeschriebenen von der EPA (oder einer anderen lokalen Regulierungsbehörde) zertifizierten Kraftstoffen entsprechen. Es obliegt der Verantwortung des Kunden, den korrekten Kraftstoff zu nutzen, der diesen Vorschriften sowie den Empfehlungen des Motorenherstellers entspricht. Die EPA reguliert seit 1993 die Qualität des im Straßenverkehr genutzten Dieselkraftstoffs, um dessen Konformität mit den Normen für Motoremissionen und den Luftqualitätszielen sicherzustellen. Der Kunde trägt die Verantwortung dafür, die angemessene lokale, regionale oder nationale Befreiung für die Nutzung von Biodiesel in Emissionsverordnungen unterliegenden Cummins-Motoren zu beantragen.
Cummins unterstützt im vollem Umfang die Nutzung von umweltfreundliche alternativen Kraftstoffen. Alle unsere Fahrzeug- und industriellen Motoren sind mit B5-Biodiesel kompatibel, um die verstärkte Nutzung von erneuerbaren, heimischen Kraftstoffen zu fördern.
Nur in diesem Dokument aufgeführte Motoren sind für die Nutzung von B20 zugelassen. Cummins setzt seine Bewertung von Biodieselkonzentrationen von über 5 % fort. Alle künftigen Produkte werden mit dem Biodiesel B20 kompatibel sein. Wir sind uns des wachsenden Interesses an B20-Kraftstoffgemischen bewusst und unterstützen dieses Interesse an erneuerbaren Kraftstoffen uneingeschränkt.
Einige OEM, die nicht in diesem Bulletin aufgeführte Cummins-Motoren verwenden, haben möglicherweise spezifische Freistellungen bezüglich der Nutzung von Biodiesel, die ausschließlich für ihre Anwendung gelten. Alle Kunden, die Biodiesel nutzen möchten, sollten außerdem ihren OEM kontaktieren, um sicherzustellen, dass die gelieferten Komponenten, einschließlich Kraftstofftank und Leitungen, kompatibel sind.
Fallstudie
Einsätze
Neuseeländisches Unternehmen J Swap Contractors rüstet 200-Lkw-Flotte mit Motoren von Cummins aus